Raumformen und -farben

Die Raumformen und -farben sind auf die Entwicklungsphasen der Schüler abgestimmt. Die Räume sind nicht etwa quadratisch oder rechteckig, sondern jeder Raum hat seine ganz besondere Form. Und er hat seine ganz besondere Farbe. Beides hat seinen tieferen Sinn und unterstützt die seelische und geistige Entwicklung der Kinder.

Die Farben der einzelnen Klassenräume folgen dem Farbkreis nach Rudolf Steiner:

Raumformen und Raumfarben in der Unterstufe:

Wärme, Licht und Geborgenheit

In unserem Unterstufenhaus bilden die Klassen- und alle weiteren Räume eine Form, die Geschlossenheit und Geborgenheit vermitteln soll. Dies entspricht dem Knospenhaften, Noch-Geschlossenen des gerade schulreif gewordenen Kindes. Das noch ganz Runde, Geschlossene der 1. Klasse öffnet sich dann allerdings schon im Raum der 2. Klasse - er streckt sich und lenkt die Orientierung auf den Lehrer.

Jeder Klassenraum hat aber auch seine besondere Farbe. Rot ist die Farbe der seelischen Aktivität, in ihr fühlt sich das gerade eingeschulte Kind wesensverwandt aufgenommen. Dieses kräftige Rot hellt sich in der 2. und 3. Klasse auf, um dann in der 4. zu einem „aktiven“ Orange zu werden.

Orange gilt - anders als das  Rot - als eine äußerlich aktivierende Farbe und passt zur Gemütsstimmung der jetzt kräftig nach außen drängenden 10-Jährigen.

Raumformen und Raumfarben in der Mittelstufe

Aufbruchstimmung - Auf in die Welt!

Die schon in der 2. Klasse begonnene Streckung des Klassenraums mit seiner verstärkten Orientierung hin auf den Lehrer setzt sich in der Mittelstufe fort. In der 8. Klasse steht der Raum schließlich für sich. Er bietet ein klares Viereck mit kräftigen "Eckpfeilern", die den 8.-Klässler in seiner für dieses Alter so typischen Erschlaffung gleichsam aufrichten und tragen sollen.

Die Farben der Räume wirken dabei wieder mit. Das Orange der 4. Klasse "gelbt" sich in der 5. und 6. Klasse auf, bis die 7. Klasse schließlich im reinen Sonnengelb erstrahlt. In der 8. Klasse dann weht schon das kühle Blau der Oberstufe herein und macht aus dem Gelb nun ein kräftigendes Grün, welches in der Zeit der Hochpubertät eine beruhigende, seelisch "abfedernde" Wirkung entfaltet.

Raumformen und Raumfarben in der Oberstufe

Zeit des Denkens und Urteilens

Bis zur 8. Klasse ist die Waldorfschulzeit geprägt durch die liebevolle Autorität des Klassenlehrers. Der nun nötige und bereits in der 7. und 8. Klasse begonnene Ablöseprozess wird in der Oberstufe konsequent fortgesetzt.

Im Unterricht geht es nun vor allem anderen darum, in der Bearbeitung des Unterrichtsstoffes das klare, unvoreingenommene Denken und selbstständige Urteilen zu erlernen. Dem entspricht auch die einfache, klare Form der Oberstufen- und Naturwissenschaftsgebäude und Räume, die in einem kühlen Blau gehalten sind.

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Vortrag zu Schulsozialarbeit