Wer war Rudolf Steiner?

Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 im heutigen Kroatien geboren, er starb am 30. März 1925 in Dornach.

 Leben und Werk Rudolf Steiners sind ungewöhnlich, nicht leicht zugänglich, voller Anregungen. Seine Entwürfe einer anderen Wissenschaft, einer neuen Pädagogik, Medizin und Landwirtschaft gehören zum geistigen Erbe unserer Zeit, sind Teil unseres Kulturlebens, sind Impuls und Inspiration.
Der Philosoph, Naturwissenschaftler und Goethe-Forscher Rudolf Steiner entwickelte die Anthroposophie als Geisteswissenschaft. Einen individuellen, christlich-spirituellen Entwicklungsweg, sichtbar in der Kunst, in sozialer Gestaltung und praktischen Initiativen.



Kommentare von Zeitgenossen:



Christian Morgenstern (1871-1914) – „Die eigentliche, im höchsten Menschensinne schöpferische Tätigkeit Rudolf Steiners wird erst der Historiker enthüllen, der die Geschichte dieses erhabenen Lebens zu schreiben berufen sein wird. Dann wird mit Erstaunen wahrgenommen werden, was da in der Stille für den Menschen als solchen überhaupt geschieht und geschehen ist, und welchen unersetzlichen Rückhalt und Stützpunkt ihm die Lebensarbeit dieses Geistes gegeben hat. während das Jahrhundert noch immer weiter in die furchtbare Wüste des Materialismus hineineilt.”



Selma Lagerlöf (1858-1940) – „Der Mann ist sicher ein ganz merkwürdiges Phänomen, das man versuchen sollte, ernst zu nehmen. Er verkündigt einige Lehren, an die ich lange geglaubt habe, unter anderem, daß es in unserer Zeit nicht angeht, eine Religion voll unbewiesener Wunder anzubieten: sondern die Religion muss eine Wissenschaft sein, die bewiesen werden kann, es gilt nicht mehr zu glauben, sondern zu wissen. Weiter, dass man sich selber durch ein festes, bewusstes, systematisches Denken, Kenntnis von der Geisteswelt erwerben kann. Man soll nicht dasitzen wie ein träumender Mystiker, sondern durch Anstrengung seines ganzen Denkvermögens dahin gelangen, die Welt, die uns sonst verborgen ist, zu sehen. Das ist ja wahr und richtig, und dazu ist alles bei ihm vertrauenswürdig und klug ohne Scharlatanerie. In einigen Jahren wird seine Lehre von den Kanzeln verkündet werden.”


Gabriele Reuter (1859-1941) – „[...] Ich verdanke diesem hervorragenden Geiste und seinem unglaublich ausgebreiteten Wissen eine Fülle von Gedanken und Anregungen auf philosophischem Gebiet. Besonders lehrte er mich Goethe in einer ganz neuen Weise kennen. Von dem naturwissenschaftlichen Propheten im Dichter hatte ich bisher noch nichts gewusst. Ein Gedanke Steiners ist mir viel nachgegangen: die Forderung von moralischer und religiöser Phantasie [...].”
Quelle: Bund der Freien Waldorfschulen – www.waldorfschule.de

Stefan Zweig (1881-1942)
 – „Hier, in Rudolf Steiner, [...] begegnete ich nach Theodor Herzl zum ersten mal wieder einem Mann, dem vom Schicksal die Mission zugeteilt werden sollte, Millionen Menschen Wegweiser zu werden. Persönlich wirkte er nicht so führerhaft wie Herzl, aber mehr verführerisch. In seinen dunklen Augen wohnte eine hypnotische Kraft, und ich hörte ihm besser und kritischer zu, wenn ich nicht auf ihn blickte, denn sein asketisch-hageres, von geistiger Leidenschaft gezeichnetes Antlitz war wohl angetan, nicht nur auf Frauen überzeugend zu wirken. Rudolf Steiner war in jener Zeit noch nicht seiner eigenen Lehre nahegekommen, sondern selber noch ein Suchender und Lernender; gelegentlich trug er uns Kommentare zur Farbenlehre Goethes vor, dessen Bild in seiner Darstellung faustischer, paracelsischer wurde. Es war aufregend ihm zuzuhören, denn seine Bildung war stupend und vor allem gegenüber der unseren, die sich allein auf Literatur beschränkte, großartig vielseitig; von seinen Vorträgen und manchem guten privaten Gespräch kehrte ich immer zugleich begeistert und etwas niedergedrückt nach Hause zurück. [...] einem Mann solcher magnetischer Kraft gerade auf jener frühen Stufe zu begegnen, wo er noch freundschaftlich undogmatisch sich Jüngeren mitteilte, war für mich ein unschätzbarer Gewinn.”


Quelle: Bund der Freien Waldorfschulen – www.waldorfschule.de

Albert Schweitzer (1875-1965) – 
„Das Leben und Wirken Rudolf Steiners habe ich fort und fort in herzlicher Teilnahme verfolgt.”
Quelle: Bund der Freien Waldorfschulen – www.waldorfschule.de

Friedrich Rittelmeyer (1872-1938)
 – „Ich habe nie einen Menschen so aufmerksam beobachten sehen, wie er es konnte. Es war, als ob er – ganz unbeweglich, aber selbstlos hingegeben – den anderen sich selbst gleichsam noch einmal erschaffen ließe, in einem feinen Element der eigenen Seele, das er ihm zu diesem Zweck darbot. Es war kein Nachdenken über den anderen, sondern mehr ein inneres geistiges Nachbilden, in dem das ganze Werden des anderen offenbar werden konnte.”
Quelle: Bund der Freien Waldorfschulen – www.waldorfschule.de

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