Geländerundgang

Eine besondere Pädagogik sollte in besonderen Räumen stattfinden. Lassen Sie sich einladen zu einem Rundgang über das großzügige Gelände der Freien Waldorfschule Neumünster und werfen Sie einen virtuellen Blick auf und in die einzigartigen Gebäude.
Das Konzept der Schulanlage in Einzelbauten mit je ganz eigenem Charakter und mit eigenen Formen und Farben, zeigt in besonderer Weise die enge Verbundenheit von Waldorfpädagogik und Architektur. Vielleicht besuchen sie uns zum nächsten Tag der offenen Tür? Wir freuen uns auf Sie!

Erste bis vierte Klasse

Beim Eintreten wird man durch einen wabenförmigen Saal mit ansprechender Deckenhöhe begrüßt. Die vielen Fenster der auffälligen Dachkuppel sorgen Innen für freundliche Helligkeit durch Sonnenlicht für unsere „kleinsten“ Schüler.

Durchquert man den Saal in beliebiger Richtung, gelangt man in eins der Klassenzimmer, die sternförmig angrenzen.

Scheint die Sonne einmal nicht, dient der kleine Saal als Pausen-Treffpunkt bei schlechtem Wetter, aber auch als Raum für kleinere Veranstaltungen. Zu besonderen Anlässen sorgt der Kaminofen, gestiftet von der Firma FEUERLAND, zusätzlich für eine behagliche Wärme.

Wenn der alljährliche Martinsmarkt im November ansteht, verwandelt sich der Saal zu einem mit Zweigen, Laub und Moos geschmücktem Spätherbstgemälde und beherbergt dann viele (kunst) handwerkliche Stände.

Fünfte bis achte Klasse

Kinder und Jugendliche von der 5.–8. Klasse orientieren sich zunehmend nach Außen.
Diese These Rudolf Steiners spiegelt die Architektur in Form der sich räumlich voneinander ablösenden Unterrichtsräume wieder.
Wie Jing und Jang scheinen die beiden leicht geschwungenen Gebäudeteile einmal zueinander gehört zu haben und sind doch getrennt.
Im linken Gebäude sind die Klassenräume untergebracht, im rechten befinden sich Räume für den Förder- und den Handarbeitsunterricht (Nähen, Schneidern, Weben, Spinnen).
Es sind für die Schüler die letzten Jahre mit dem Klassenlehrer, der „seine“ Schüler ab der 9. Klasse an die jeweiligen Oberstufenlehrer übergeben wird.
Die Grundstimmung des Aufbruchs findet sich in der Pädagogik- in den Inhalten und Methoden des Unterrichts sowie in der Raumgestaltung wieder.

Neunte bis zwölfte Klasse

Die beiden Oberstufengebäude sind geradlinig geschnitten. Rechts befinden sich die Klassenräume, im linken Gebäudeteil sind die Räume für den Physik-, Informatik-, Chemie- und Biologie-Unterricht mit hörsaalartig ansteigenden Sitzreihen untergebracht.

Im Unterricht geht es nun vor allem darum, in der Bearbeitung des Unterrichtsstoffes das klare, unvoreingenommene Denken und selbstständige Urteilen zu lernen.

Das Zentralgebäude – wegen der Säulen und der hellgrauen Farbe von allen auch liebevoll „Elefantengebäude“ genannt – ist das größte der Schulgebäude.

Es bildet laut Architekt „die tragende Mitte“ der Schule und spielt die Hauptrolle bei fast allen Festivitäten: Monatsfeiern, Theateraufführungen, Orchesterabenden, Vernissagen und vielem mehr: Ein Treffpunkt der Kommunikation für Schüler, Lehrer, Eltern und natürlich alle Interessierten.

Im Untergeschoss befindet sich zur rechten eine moderne Cafeteria mit eigener Küche, zur linken Verwaltungsräume wie Sekretariat und Lehrerzimmer, Bibliothek und Fachunterrichtsräume.

Zu den Letzteren gehören unter anderem ein eigens unter akustischen Gesichtspunkten konzipierter Raum für den Musikunterricht sowie ein besonders heller Atelierraum für den Kunstunterricht mit großen Fenstern nach Norden.

Am eindrucksvollsten ist aber sicherlich der große Veranstaltungssaal. Schlichte Architektur, klare Linien und helle, freundliche Farben stimmen ein auf die nächste, spannende neue Veranstaltung, von der Einschulungsfeier der Erstklässler bis zu den Schulabschlussfestlichkeiten.

Wer mit einer Waldorfschule nichts zu tun hat, wird vermutlich nicht wissen, was Eurythmie ist und warum es an der Freien Waldorfschule Neumünster sogar ein eigenes Eurythmiehaus gibt. Eurythmie ist eine Kunst.

Jede Art von Kunst ist ein Ausdrücken, ein Heraussetzen, von inneren Bewegungen und Erlebnissen des Menschen, ein Mittel zur Darstellung der eigenen Weltsicht, des eigenen Welterlebens. Sie ist ein Sichtbar-Werden, ein Offenbaren eigener Gedanken, Empfindungen und Erlebnisse, hervorgerufen durch das Auseinandersetzen mit der Welt. Dadurch, dass der Mensch ein Teil dieser Welt ist, wird dieses Ringen auch eine Suche nach sich selbst, nach dem Sinn des eigenen Hier-Seins.

Dieses innere Bewegen und Ringen mit den Gesetzmäßigkeiten der Welt, das Suchen nach den Ur-Sachen, dem Ur-Grund,  dieser ganze bewegte seelische Innenraum wird durch Kunst im äußeren Raum abgebildet, durch Farben, Formen und Klänge  -   sichtbar für das Auge, hörbar für das Ohr.

Eurythmie versucht die unsichtbaren Künste Gesang, Poetik und Musik sichtbar werden zu lassen, zu verkörpern. Das Instrument ist jetzt nicht mehr der Pinsel, das Klavier, die Stimme, sondern die ganze menschliche Gestalt, mit all ihren Bewegungsmöglichkeiten durch Gesten, Gebärden und Haltungen.

Ob Tischlern, Metallarbeiten oder Bildhauern: Welche Bedeutung das handwerklich-künstlerische Tätigsein in der Waldorfpädagogik hat, kann man schon daran erkennen, dass es dafür ein eigenes Doppelgebäude gibt.

Im Untergeschoss befindet sich eine Holz- und eine Metallwerkstatt; unter den Überdächern können junge Bildhauer neue Kunstwerke erschaffen, und im Obergeschoss befindet sich ein weiterer Musikraum.

Für den Gartenbauunterricht gibt es eigene Unterrichtsräume, die neben der Schülerstube untergebracht sind. Zur Seite und nach Hinten erstreckt sich unser großer Schulgarten mit Frühbeet, Gewächshaus und einer Obstwiese.

Dort findet man übrigens auch unsere eigenen Bienen! Deren Honig kann man in eigener (Schul-) sache rund ums Jahr ebenso wie die anderen Erzeugnisse aus dem Gartenbau erwerben.

Bis der Honig ins Glas gelangt, ist in jedem Jahr neben den Bienen die Hilfe tatkräftiger Schüler gefragt. Im Unterricht oder in der AG erhalten die Schüler eindrucksvolle Einblicke in das spannende Leben eines Bienenvolkes.

Im roten Gebäude, der an das Unterstufengebäude angrenzt, befindet sich die Schülerstube. Schon beim Eintreten spürt man die Behaglichkeit des Holz-Innenraums.

In der Schülerstube können Unterstufenschüler (1. bis 4. Klasse) nach dem Unterricht bei Bedarf bis 16:00 Uhr in der Schülerstube betreut werden.

Im Sommer lädt das Gelände neben der Schülerstube zum Toben und Ballspielen ein. Besonders beliebt ist aber auch die Wasserpumpe. In  der Schülerstube gibt es weitere zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten: Große Tische und kuschelige Ecken im Nebenraum  laden ein zum Hausaufgaben machen, Spielen,  Lesen oder Basteln.

Und wenn es wieder einmal verführerisch riecht, dann liegt das vielleicht an den frisch gebackenen Brötchen, die im Ofen auf hungrige Schüler warten…

Nächste Termine

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